Dun Aengus
irish music brick by brick


Braunschweiger Kulturnacht

14.06.2025 Städtisches Museum, Kulturnacht Braunschweig
Es ist wieder einmal Kulturnacht in Braunschweig. Die Statistik besagt: mehr als 200 Kultur-Angebote (Musik, Tanz, Theater, bildende Kunst, Film, Literatur) an mehr als 70 Orten für vielleicht 20.000 Menschen. Nachdem Dun Aengus als Quartett aufgehört hat, ist es für Christian und Tom das Debüt als DUO Aengus. Dafür dass wir nur zweimal vorher geprobt und noch einmal direkt vor dem Auftritt im Park getroffen haben, ist das Resultat ganz ok. Wie heißt es so schön: Anders, aber gar nicht mal so schlecht. Wir sehen niemanden, der das Konzert vorzeitig verlässt. Allerdings gehen einige, die hereinkommen, auch gleich wieder, was aber daran liegen könnte, dass das nervöse Aufsichtspersonal jeden sogleich auf einen Stuhl platziert. Die Angst, dass wir mit unserer Musik, die ehrwürdigen Mauern zum Einsturz bringen könnten, steht förmlich im Gesicht geschrieben. Wie schreibt die Braunschweiger Zeitung: "Braunschweiger Kulturnacht ist Emotion pur!" Wir beginnen unser Dreiviertelstunden-Set mit den Reels Golden Stud und Morning Dew, eine gute Aufwärmübung. Genauso wie Toms Seefahrts-Klassiker Cutthroat, Barley & Jones (mit dem Reisen ist es wie mit der Musik, entweder eine Katastrophe nach der anderen, oder man stirbt vor Langeweile, wir beten für eine steife Brise, aber die Winde wollen einfach nicht wehen, also müssen wir rudern…) und die Eisenbahn-Geschichte Drill Ye Tarriers (keine Langeweile hatten Big Jim Goff und John McCann, die klettern in New York vom Schiff und heuern bei der Eisenbahn an, deren Schienen quer über den amerikanischen Kontinent gebaut werden, sie sprengen sich ihren Weg durch die Rocky Mountains, eine Explosion geht frühzeitig los, Big Jim Goff fliegt in die Luft, schlägt wieder am Boden auf, hat kein Zähne mehr, alle Knochen gebrochen, aber lebt, am nächsten Zahltag hat er einen Dollar weniger in der Lohntüte, wegen der Zeit, die er in der Luft war). Ganz weit in der Zeit reisen wir mit Colum's Song zurück. Sankt Columban schippert anno 610 den Rhein hinauf und spricht sich mit einem Shanty Mut zu. Tenor: Wir haben schon Schlimmeres überstanden als den Gesang der Lorelei und den Karneval zu Köln. Christian übernimmt und erzählt die Geschichte vom St Anne's Reel. Neu in unserem Repertoire, aber eigentlich schon fast ein Vierteljahrhundert alt ist The Wheel. Es ist kein Klagelied, wie man vielleicht denken könnte, auch kein Schlaflied, sondern eine Handlungsaufforderung: Take life easy, and life takes you easy too! Den simplen Refrain kann man gut mitsingen und man merkt, dass die Kulturnacht-Besucher etwas auftauen. Shining Clear, das Trinklied aus der Feder von Robert Louis Stevenson, geht wie immer gut ab. Endlich heißt es mit einem brandneuen Song Everything comes to an end, it's time to go. Schade eigentlich, da man sich doch gerade erst kennengelernt hat. Wir sagen jedenfalls Danke. Danke Kulturnacht! Danke Städtisches Museum! Danke Technik! Danke Publikum! Unsere Abschiedsbotschaft: Es ist nicht wichtig, ob das Glas halbvoll ist. Oder ob das Glas halbleer ist. Hauptsache es gibt ein Glas und es befindet sich etwas darin. Szenenapplaus. Und das gigantische Polka-Medley zum großen Finale. Diesmal mit Anlauf-Schwierigkeiten, aber wir spielen es ja erst seit 99 Jahren oder so.


Guitar Fiddle Fox
Guitar

Alles verändert sich, sang schon Rio Reiser. Und aus Dun Aengus ist quasi DUO Aengus geworden. Fiedel Zastrow und Walkin' Tom. Nicht zu vergessen diverse Füchse, auch wenn Christian diverse Schwierigkeiten mit unserem Maskottchen hat, seitdem er selbst Schafe hält.



16.03.2025 Augustinum, Braunschweig
Zweimal haben wir das Allerletzte sozusagen schon geübt, jetzt ist das Augustinum-Konzert am Vorabend des Paddy's Day wirklich das Last Farewell: 20 + 1 Jahre Tom, Bianka & Klaus (es begann im Frühjahr 2004 session-mäßig im Tannenhof an der B248 nach Seesen) und 18 Jahre mit Christian (er hat sich irgendwann im Laufe des Jahres 2007 zwischen Brunsviga, Flambacher Mühle, Wilde Töne Festival, Folk on the Water, Haller's Kultur-Cafe und der ersten Kirchspieltour Nordfriesland eingeschlichen). Eine Hälfte des Publikums besteht aus Heim-Bewohnern, die andere aus langjährigen Begleitern und sogar ein paar neuen Gesichtern. Deren Interesse an uns und deren lobende Worte (z.B. David Garrett Vergleiche) kommen leider jetzt zu spät. Sogar eine Zuschauerin aus Nordfriesland ist angereist, die uns regelmäßig auf der Kirchspieltour besucht hatte. Das erste Set widmet sich relativ neuen Nummern wie dem Steeleye-Span-Klassiker All Around My Hat und dem Foxhunters-Reel-Set, sowie Stücken unserer letzten Recording-Phase (die immerhin auch schon 2013 war): Spanish Cloak, Walking Into Battle, Shining Clear. Passend zu dem damaligen Album-Titel "Fox" lilten wir aber auch Toms Foxhunters (Acappella Slip Jig). Im zweiten Set greifen wir dann auch auf Titel der 2008er-CD "Farewell to the Moy" zurück: Cutthroat, Drill Ye Tarriers, Sister and Brother, Merrily Kissed the Quaker, No Tie Ups. Schon ewig schmetterten wir Paddy Murphy, das wir als ultimatives Live-Stück nie im Studio eingespielt haben. Oh ja, dieser Abend hat sich wirklich zu einer night we'll never forget entwickelt. Abschluss bildet unser Whiskey-Medley bestehend aus Toms Sound of Whiskey, den Streams of Whiskey der Pogues und Reels am laufenden Meter. Als Zugabe spielen wir die Clap Polkas, die es auch nur live von uns gibt (und geben kann). We Had It All ist der emotionale Abschluss für uns selber: Only he knows how it feels as he bids a fond farewell. We had it all, we had the best of times. We had a life that dreams are made of. Das Publikum schicken wir mit Safe Home nach Hause: Well the fiddles are quiet, the whistles all still. Only echoes remain from the jigs and the reels. We sang songs of sorrow, we sang songs of love. Let's sing one more together, to send ourselves off. Aber das soll es noch nicht gewesen sein, also singen wir Bright Morning Star - nach Oysterband-Manier vor der Bühne, acappella und ganz ohne elektrische Verstärkung. Und das war's jetzt, werden wir von allen Seiten gefragt. Bianka und Klaus werden weiterhin als Duo Triangle unterwegs sein. Christian fiedelt seit Jahr und Tag auch mit der Folk-Tanz-Band tubs.it. Und sonst? Watch this space!


08.02.2025 Roncallihaus, Wolfenbüttel
Benefizkonzert für die amnesty-international-Gruppe Wolfenbüttel. Haben wir lange nicht mehr gemacht, und kommt immer wieder gut für alle Beteiligten auf und vor der Bühne. Ok, Bühne gibt es nicht in dem zur St.-Petrus-Kirche gehörenden Roncallihaus. Dennoch ist es genau die passende Location.


07.02.2025 DRK KaufBar, Braunschweig
Die Abschieds-Triade: 20 Jahre Dun Aengus! Frei nach dem Motto: Aufhören wenn es am Schönsten ist, nicht wenn einen die Pflegekraft von der Bühne helfen muss. Der Abschied erster Teil findet statt, was Klaus immer "unser Wohnzimmer" nennt. D.h. wo wir in regelmäßigen Abständen konzertiert haben und wo monatlich die Irish Session stattfindet. Jedenfalls waren noch nie so viele Zuschauer hier bei uns da. Viele alte und ein paar neue Gesichter. Die Stimmung ist gut und schaukelt sich gegen Ende immer mehr hoch. Zum guten Schluss schmeißen wir dann das Farewell-Programm über den Haufen und spielen noch ein ungeplantes Bright Morning Star.