Deoch an Dorais
irish music & beyond


TomKai&ErikGiselaKathrin

Montags in Münster
Die Irish-Folk-Session (3. Montag im Monat) zieht von der Frauenstr. 24 ins Flic Flac (Dahlweg) um. Mit dabei Musiker von Ex-Peckerdunne, Ex-Raven's Wing, Fiddlesticks, Shanachie - und wer sonst noch so vorbeischaut. Kann auch mal der Tenor Franck Lamberto sein. "Seine Stimmgewalt macht es dringend erforderlich, Brillengläser aus Glas akustisch zu schützen (Wollpullover)." Den Versuch, der Folk-Session des Münsteraner Folk-Treffs im Bennohaus etwas Leben einzuhauchen, geben wir als gescheitert auf. Wir haben keine Lust mehr, gegen die Stereoanlage anzuspielen!

14.12.98 Stadtschänke, Steinfurt-Borghorst
Ein paar Skins, ein Tisch voller Pauker, eine Meute Dubliners-Fans, die nach Whiskey in the Jar schreien - und Kai ist nicht da! Als er am Ende des ersten Sets auftaucht, schmettert Tom ihm fröhlich Go! Move! Shift! entgegen. Wir gehen mit der Headbanger-Version des Kinderliedes Dol-li-a in die Zugaben. Wir spielen die ganze Zeit gegen die Münsterländische Mentalität an: Nach 1 Stunde entspannen sich die Gesichtszüge, nach 2 Stunden wippen die ersten mit dem Fuß, nach 3 Stunden sind die Leute aus dem Häuschen. Dafür ist unser Repertoire am Ende. Wir enden mit einem Wee Deoch an Dorais. Die Münstersche Zeitung schreibt von "Anlaufschwierigkeiten", erst als Kai reinschneit, würde es "irischer" ...

9.11.98 Flic Flac, Münster
Es gibt bekanntlich drei große Lügen: (1) Das ist wirklich das letzte Bier für heute. (2) Der Scheck ist unterwegs. (3) Wir beginnen pünktlich um Acht. Aber in Münster muß man immer eine Stunde dazuaddieren. Nach einem halben Jahr intensiven Probens der erste Auftritt von Deoch an Dorais: Das Programm besteht aus alten White-Rabbit-Hits, Songs und Tunes aus der Braunschweiger Session-Zeit, sowie ein paar neuen Sachen wie Lark in the Morning und More Than Just a Dram. Erik singt Inis Dhun Ramha auf Gälisch (dazu haben wir Erik in ein Trainingslager in Cork geschickt); Gisela steuert ein Slow Air ohne Namen bei (das prompt Giselle's benannt wird). Ein Ire im Publikum schnackt mit Ulli platt, ein Mädel spielt auf einer Querflöte mit. Als ich unbesonnenerweise sage "ich habe ja schon viel erlebt: Leute, die mitsingen, tanzen, aber noch nie, daß jemand mitspielt; ist aber okay, packt eure Instrumente aus und macht mit!" will sie die Bühne stürmen. Real Old Moutain Dew widmen wir den Dubliners: "Das nächte Stück haben uns Freunde beigebracht: Die Dubliners. Als sie letztens im Jovel gespielt haben, bin ich auch gleich hinter die Bühne: ,Hi, Dubs! Wie geht's, wie steht's? was macht die Kunst? Stimmt die Kohle? Wie läuft's mit den Frauen?' Die Jungs drehen sich um, schauen mich an und sagen: ,Pass auf, Tom!' Das haben sie natürlich nicht auf Deutsch gesagt, die können ja nur Englisch. Also: Die Jungs drehen sich um, schauen mich an und sagen: ,Piss off, Tom!' ..." Endgültig Schluß ist mit The Last Song. Am nächsten Tag Verriß in den Westfälischen Nachrichten: "Die Stimme ist markant, aber ausbaufähig", "leider E-Bass", ...

Flic Flac 11/98

"Irish Folk vom Feinsten ..." (Westfälische Nachrichten, 7.11.98)

"... ein eigenes musikalisches Irland-Bild, das auch andere folkloristische Farben zuläßt." (Ultimo, Nov 98)

"... auf musikalische Spurensuche ..., um die gemeinsamen Wurzeln des Keltischen und des Münsterländischen aufzuspüren." (K & S, 1.11.98)

"... durchaus das Zeug dazu, Freunde irischer Klänge zu überzeugen. Ihr musikalisches Spektrum ist schon recht beachtlich ..." (Münstersche Zeitung, 21.12.98)

April/Mai '98 Münster
Now we are five! Der genaue Tag ist im Enthusiasmus des Aufbruchs in Vergessenheit geraten. Am 25.08. jedenfalls proben wir erstmals unter dem Namen Deoch an Dorais (westf. "Schlürschluck"): Erik an Bass und Tin Whistle, Gisela an der Fiedel, Kai an der Mandoline, Tom an Gitarre und Lied-Gesang, Kathrin trommelt auf einer original westfälischen Ziege. Das Bandfoto haben wir am - noch nicht in einen "Kreativ-Kai" verwandelten - Hafen aufgenommen, das Demo-Tape mit zwei Mikros bei Tom (im) Keller eingespielt (Lannigan's Ball/Kid on the Mountain, Weathered by the Whiskey, When She Cam Ben She Bobbit/Butterfly).

Deoch an Dorais 1998

2.4.98 Münster
Münster - in den Worten von George Moore (um 1900): "so grey and austere, without a sign of life, of modern thought and aspiration." Ein einsamer Gitarrist und eine einsame Fiddlerin treffen sich in einem Keller in Münster-Coerde ... und das Abenteuer beginnt mal wieder.